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Die Elemente kurze Übersicht von Karin Brandl

Der Begriff geht zurück auf den griechischen Naturphilosoph Empedokles (um 500 - 430 v.u.Zt.). Nach seiner Philosophie gibt es kein Entstehen und Vergehen, sondern nur eine Mischung und Trennung der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde und in allen Vorgängen seien zwei Urkräfte, Liebe und Haß, wirksam.

Der griechische Arzt Hippokrates (460 - 377 v.u.Zt.) setzte die Elemente in Bezug zu vier menschlichen Temperamenten und den zugehörigen körperlichen „Grundsäften“. Von den sternkundigen Chaldäern übernahm er eine Methode, den Verlauf von Krankheiten und ihre Behandlung anhand von Planetenzyklen zu bestimmen. Die von ihm entwickelte humorale Heilkunde war bis zum 18. Jhd. eine gängige Heilmethode in Europa.

 

Die vier Elemente und die Körpersäfte oder Humores und ihre Eigenschaften

  • Feuer - cholerisch - gelbe Galle - warm & trocken
  • Wasser - phlegmatisch - Schleim - kalt & feucht
  • Luft - sanguinisch - Blut - warm & feucht
  • Erde - melancholisch - schwarze Galle - kalt & trocken

 

Astrologische Zuordnung

  • Feuer - Widder, Löwe, Schütze
  • Wasser - Krebs, Skorpion, Fische
  • Luft - Zwillinge, Waage, Wassermann
  • Erde - Stier, Jungfrau, Steinbock

 

Die Elemente definieren einfachste Bausteine, aus denen sich die körperliche Welt zusammensetzt. Während Empedokles sie als unveränderlich ansah, waren sie für Aristoteles (384 - 322 v.u.Zt.) ineinander umwandelbar. Neben den vier Elementen gab es ein fünftes, den Äther. Er stellt eine rein geistige Wesenheit dar, die als Himmelsbaustoff angesehen wurde.

Naturverbundenheit spüren

Über die Philosophie der Elemente können wir uns der Natur wieder stärker annähern. In einem selektiven Beobachungsprozeß erblicken wir einzelne Elemente in unterschiedlicher Umgebung und Ausformung. Indem wir über die Elemente meditieren und ihnen nachspüren, stärken wir sie gleichzeitig im Körper (z.B. in Form der Humores).    

 

Feuer

ein Lagerfeuer machen, die Sonne auf der Haut spüren, mit Feuerstein Funken schlagen, ein Keimling bricht aus dem Samen hervor ...

Wasser

ein Bach plätschert, kühlen Regen im Gesicht spüren, eintauchen in den See, Blumen gießen, Muscheln am Strand, alles fließt ...

Luft

die Haare wehen im Wind, der Sturm heult durch die Baumkronen, Wolken ziehen vorüber, Blütendüfte im Frühling, Libellen und Vögel fliegen durch die Lüfte ...

Erde

barfuß auf dem Erdboden, ein schöner Stein am Wegesrand, Pflanzen umtopfen, das Grün, Riechen, Schmecken, Tasten, ein Feld voller Weizen, ein Gemüsebeet anlegen ... 

(3.2.2013 © Karin Brandl, Alchima®)

Das fünfte Element - Äther oder Raum

Die vier substanziellen Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft werden ergänzt durch den „Himmelsbaustoff“ Äther. Er ist auch als der Raum zu verstehen, in welchem die vier Elemente erscheinen. Somit ist das äußerst subtile, ätherische Raumelement das Fundament allen Seins.

Den Raum wahrnehmen

Während die anderen (veräußerlichten) Elemente mit den Sinnen erfaßbar sind, läßt sich der ätherische Raum nicht messen und wiegen, er hat keine Struktur oder feste Form. Er ist unsichtbar, farblos und klar, alles beinhaltend und alles durchdringend. Er ist reiner Geist, der lediglich durch das Bewusstsein wahrnehmbar ist.

Die ruhige Betrachtung des klaren blauen Himmels verbindet uns mit dem Raumelement, ebenso wie der Blick in den nächtlichen Sternenhimmel, der den Raum weit über die Erde hinaus erahnen läßt.

 

Kontemplation

Meditierende üben das „Ruhen im Raum“, also im reinen Geist. Aufsteigende Gedanken und Gefühle werden als vorübergehende Erscheinungen betrachtet, während das Bewusstsein sich als reiner Geist gewahr ist. Ziel dieser Disziplin ist, sich nicht mit den (äußerlichen) Erscheinungen zu identifizieren, sondern im Geist bzw. Raum zu verweilen.

Lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf den Raum, anstatt auf das, was ihn erfüllt, ändert sich unser gesamtes Bewusstsein. Wir gewinnen Abstand vom lärmenden Getriebe der tausend Dinge, die andauernd passieren und uns fesseln.

Das Element Raum (er)trägt alles was ist und bleibt dabei unverändert.     

 

(13.1.2014 © Karin Brandl Alchima®)


Bilder + Texte © Alchima,Karin Brandl