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Das magische Kind in mir Text von Karin Brandl - Vom Erkennen und Nutzen feinstofflicher Kräfte -
Als Kind lebte ich
ganz in einer magisch-phantastischen Welt. Das Phantasiereich der Kinder ist noch nicht von Pflicht und Arbeit überlagert. Die Kinder sind frei von den Gedanken, die uns Erwachsene ständig plagen. Unser Alltag hingegen
ist vom Verstand strukturiert, der oft unsere innere, meist auch klügere Stimme überschreit, weil sie sich kindlich ausdrückt. Irgendwie, unbewußt, habe ich es dennoch geschafft, dieses Kind in mir zu erhalten. Oder war
es das Kind, das mich erhielt? Jedenfalls wendete ich mich später dann diesem Kind, das ich einmal war, ganz bewusst zu. Ich horchte hin, ich ließ es sprechen, malen, formen, zauberhaft ...
Das Kind denkt magisch Dies ist ein Paradox, das Sie nur dann wirklich verstehen können, wenn Sie Ihr inneres Kind um Rat fragen. Denken ist eigentlich ein linearer Prozeß. Magie schafft jedoch
nichtkausale Verknüpfungen, deren synchronistische Wirksamkeit dennoch unbestreitbar ist. Sie ist schöpferische Kraft. Der Verstand heißt deswegen so, weil er stets nach einem Standpunkt sucht, auf dem er dann auch
stehenbleiben kann. Dass er dabei nur eine Halbwahrheit begreift, ist ihm nicht klar. Wie auch? Er erfaßt nur die sichtbare Welt, die unsichtbare hingegen benötigt einen besonderen Blick auf die Dinge.
Der Text: ‘Das magische Kind in mir’ war Beitrag in 'kunstpunkt' Nr.18/1999, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, S. 10 und 11 (hier ein Auszug) Es heißt, nur Kinder und Tiere könnten die Elfen, Feen und Geister sehen. Und so schafft das magische Denken des Kindes in unserem Inneren die Verbindung zu einer anderen
Dimension. Viele spirituelle Lehren in aller Welt versuchen als erstes bei der Schülerin/dem Schüler den rationalen Verstand auf den Platz zu setzen, der ihm zukommt.
Der Verstand soll ein Diener des Menschen sein Im Zen-Buddhismus dienen die Koans, eine Art kleiner Gedichte zur Meditationshilfe, dem
Zweck, den Verstand „so in eine Ecke des Zimmers zu drängen, dass er durch die Wand geht,“ wie es ein Lehrer einst ausdrückte. Für das innere Kind ist diese Vorstellung kein
Problem: sich durchlässig denken, wie ein Nebelhauch, nein, eher wie Licht, und dann ab durch die Wand. Die Erwachsenen müssen leider draußen bleiben. Und der Verstand auch, denn der geht sowieso nicht mit!
Und wo sind wir jetzt, auf der anderen Seite der Wand? Im Bereich des magischen inneren Kindes. Ein Stück „Alice im Wunderland“ in uns allen? Ja, und noch viel mehr. In der Welt
des Kindes ist auch der Ursprung der schöpferischen Kraft, dort liegt die Quelle der Kreativität. Das Band zum Ursprung
Der Kontakt mit dem inneren Kind ist ein Kanal zum göttlichen Wesen. Auch in unserer westlichen Tradition heißt es, dass wir wie die Kinder werden müssen, um ins Himmelreich
einzugehen. Für mich heißt dies, dass alle Spiritualität des Kindes in mir bedarf. Das Kind stellt den Kontakt her, zur Anderswelt, zum Pool der unbegrenzten Ideen und Möglichkeiten und zur Inspiration.
Keineswegs haben sie recht, diese Spötter die da sagen, Religion sei etwas für Kinder und alte Weiber. Kinder zeigen oft spontan und ungewollt ein Wissen, das so klingt wie alte
Lebensweisheit. Die ins Staunen versetzten Erwachsenen fragen sich: Woher wissen die Kinder das, was sie wissen? Sie haben ein ganz natürliches Band, eine Verbindung zum
Ursprung. Religion - Rückverbindung - wird erst dann nötig, wenn das Band einmal abgerissen ist. Das schöpferische, göttliche Kind muß sich nicht darum kümmern, „wie
man heilig wird“. Es ist heil und ganz. Und wir sind heil und ganz, wenn wir die Verbindung zu ihm aufrechterhalten. Manche Menschen haben ihr inneres Kind immer dabei. Das heißt aber nicht, dass sie
besonders albern oder kindisch wären. Sie sind ganz einfach verbunden mit einer vorurteilsfreien Spontaneität und Experimentierfreude - und mit ihren Gefühlen.
Das Kind kennt die Liebe ohne zu fragen. Es fühlt sich mit dem ganzen Leben verbunden. Das innere Kind führt uns in seiner schlichten Weisheit zu der Freiheit zurück, die wir als
Kinder genossen haben. Und diese Freiheit und Liebe ist es, die jene Menschen auszeichnet, die in Kontakt mit ihrem inneren Kind stehen.
Oft jedoch ist der Kanal zum kindlichen Wunderland verstopft. Die Verbindung ist abgerissen und die Seele wie entwurzelt. Wie läßt sich nun der Kontakt zum inneren Kind wieder herstellen?
Erinnern Sie sich. Erinnern Sie sich an alles, was das Kind im Inneren weiß. Kinderspiele, Träume, die Freunde, die Geschwister, das Haustier, der alte Apfelbaum hinter dem
Schuppen, das erste Fahrrad, der Weihnachtsbaum usw. ... (14.1.2017, ©Karin Brandl, Alchima®) |
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Geheime Signaturen in der Natur Der weise Kulturphilosoph und Vordenker Jean Gebser schrieb, dass die magische Bewusstseinsstruktur den Menschen zur Naturerkenntnis führe. Der magische Mensch lauscht der
Natur, die in all ihren Erscheinungsformen zu ihm spricht. So war z.B. die frühe Heilkunde ein intuitives Einfühlen in die Pflanzenwelt. Indiananische Schamanen hören die Pflanzengeister sprechen. Wenn wir
uns darum bemühen und still werden, dann spricht die Natur auch heute zu uns. Ab Ende Mai blüht die Wildrose, auch Hundsrose, bot.: Rosa canina oder Heckenrose
genannt. Die zarten weiß-rosa Blüten der hellen Varietät (es gibt sie auch mit kräftig purpurnen Blüten) wirken wie hauchfeines Milchglas, vor dem satten Grün der Blätter. In
ihrer Mitte strahlt eine kleine Sonne. Sie erfüllen die Atmosphäre mit süßem Duft. Schon in der Antike begeisterte die Rose die Menschen. Einst verwendete man die
Blütenblätter als Adstringens, heute finden sie in der Kosmetik und als Aromatikum Verwendung. Rosenöl ist eines der kostbarsten ätherischen Öle. Ihre Früchte, die
Hagebutten, enthalten Ascorbinsäure, Flavonoide, Fruchtsäuren. Hagebuttenmarmelade ist ein Vitamin-C-reicher Brotaufstrich. Die bekannte Blütenessenz Wild Rose wird aus ihren Blüten hergestellt. Die Wildrose
wächst auf kärglichstem Boden. Ihr einziger Anspruch ist ausreichend Sonne. Mit immer neuen, starken Trieben erklettert sie Spaliere und Zäune und läßt man es zu, bildet sie eine
dichte, undurchdringliche und stachelige Hecke voller wunderschöner, ätherisch-zarter Blüten, denen im Herbst die roten Hagebutten folgen.
Das magische Denken läßt uns hier Schönheit und Wehrhaftigkeit verknüpfen. Die Rose ermuntert uns: Sei stark, wehrhaft und schön zugleich! Weht der Wind die Blütenblätter zu Boden, so erkennt man eine weitere Signatur der
Wildrose. Jedes Blütenblatt ist herzförmig. Die Rose ist mit der Liebe verbunden. Liebe zum Leben, zu sich selbst, zu anderen, zu allen Wesen.
So hebt die Rosa canina Lebensfreude und -lust, sie „bettet die Seele auf Rosen“, sie steigert die Lebensenergie. Damit blüht die innere Schönheit und wir nehmen das Schöne
um uns herum genußvoll wahr. Gleichzeitig stärkt sie die Abwehrkraft und ihre Dornen vereiteln Übergriffe, symbolisch und energetisch, aber auch konkret - stechend.
Als astrologische Signatur sehe ich hier die Konjunktion von Venus (Liebe, Schönheit) und Mars (Stärke, Wehrhaftigkeit), insbesondere Löwe-Mars und Stier-Venus. (26.6.2014 ©Karin Brandl, Alchima®) |