Es bekämpften Bürokraten einen Abwasserkanal
für das Wasserschutzgebiet, den sie aufgrund ihrer Verordnung selbst verlangten. So verquer kann unsere Bürokratie sein! Aber welchen Sinn macht eine Verordnung, die nur für den gilt, der sich erkundigt oder eine
Genehmigung beantragt? Für den wird sie wie der Knüppel aus dem Sack gelassen. Eine Verordnung, deren Einhaltung der Bürokratie selbst zu mühselig und teuer ist. Für die, die sie schufen, ist sie beliebig.
So ist die
Verordnung eine Ohrfeige für alle, die sich korrekt verhalten. Sie werden zu den Dummen gemacht! Ihnen entbietet die Bürokratie ein Nein oder belastet sie mit Auflagen, deren Erfüllung zum Ding der Unmöglichkeit werden kann.
Manchem frißt sie gar die Heimat weg.
Dabei trägt die Wasserschutzverordnung den Deckmantel des Gemeinsinns. Als ob es im Sinne aller wäre, bestimmte Häuser zu beseitigen, Grundstücke an das Wasserwerk zu verkaufen
oder einen Gasanschluß einzurichten. Manche brauchen einen Kanal. Nebenan geht es auch ohne. Wenn das Wasserschutz sein soll ...?
Ist es Nettigkeit der Bürokraten, sich vor tragfähigen Lösungen für alle Bürger zu
drücken? Oder ist es nur bequemer? Das Warten auf den richtigen Namen, der jedes Gebiet wie ein Sesam-öffne-Dich erschließt? Was sucht der Wasserschutz überhaupt in bestehenden Ortschaften? Wie viele Wohnhäuser wurden bis heute in
seinem Namen sinnlos beseitigt?
Und wie viele wurden unter diesem Vorwand Menschen abgekauft und dann nicht beseitigt? Manche todgeweihten Häuser begannen ein neues Leben im Schutzgebiet. Wurde die Verordnung
nur dazu erlassen, um sie als ein Instrument der Willkür gegen einzelne Bürger zu richten?
Heimat ist ein kostbares Gut. Sie sollte erklärtes Schutzgebiet sein, für jeden Menschen auf der Erde!
Und der
Verlust der Heimat schmerzt Menschen lebenslang. Umso mehr, wenn das Opfer, das sie erbringen mußten, ein Tribut der Sinnlosigkeit war. Auch eine Heimatstadt ist wertvoll. Wohl dem, der eine hat. Aber Heimatstadt kann nur diejenige
sein, die ihren Bürgern nicht schadet.
Augsburg, im Februar 2009