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Mein kindlicher FeuerzauberFeuer übt seit
jeher eine große Faszination auf die Menschheit aus. Für die Menschen der Urzeit bedeutete es Wärme, Licht, Schutz Leben. Wo es Feuer gab, da war auch die Macht, der Witterung zu trotzen. Feuer hielt wilde Tiere
fern und wandelte die rohe Nahrung um in bekömmliche Speise. Die Urkraft des Feuers fasziniert uns auch heute noch. Zum Beispiel dann wenn wir an einem prasselnden Lagerfeuer oder vor einem offenen Kamin sitzen. Nun,
der Räuchertopf mit der glühenden Kohle ist für mich so etwas Ähnliches wie ein Mini-Lagerfeuer und immer wenn ich davor sitze und räuchere, meldet sich das magische innere Kind in mir und erinnert mich daran, wie ich
einst in kindlichem Spiel das Feuer fütterte. Ich wuchs in meinen ersten Lebensjahren in Begleitung dreier eiserner Holz/KohleÖfen auf, die jeden Morgen angeschürt werden mußten. Heute sind diese Ungetüme
selten geworden. Wir drehen lieber am Thermostatregler und entfachen damit automatisch ein unsichtbares gezähmtes Feuer, das diskret in einem Nebenraum abseits der guten Stube stundenlang vor sich hin brennt. Ganz anders der Ofen, der zuerst einmal richtig entfacht und dann durch regelmäßiges Nachlegen von Brennmaterial bei Laune gehalten werden mußte, damit es im Zimmer warm blieb. Paß auf, dass das Feuer nicht
ausgeht, hieß es, wenn meine Mutter zum Einkaufen ging. Und wie gern ich das tat! Wenn die Flammen im Ofen verschwunden waren und die Kohlen und Briketts rotglühend am Grund lagen, dann öffnete ich die Tür und blickte
hinein. Ein heißer Wind schlug mir entgegen. „So, mein Feuer, hast du Hunger?" Und ich warf ein Stück Zeitung oder ein Hölzchen hinein, ergötzte mich an den züngelnden Flammen und an dem Anblick der wilden Tänze,
die die hinein geworfen den Gegenstände auf dem heißen Grund vollführten. ... (Fortsetzung unten) |