... Das Horoskop ist das astrologische Abbild eines Zeitpunktes, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Jeder Augenblick besteht aus einer Vielzahl
verschiedener astrologischer Komponenten, welche miteinander in Beziehung gesetzt werden. Die Konstellationen eines Zeitpunkts sagen jedoch nichts darüber aus, auf welchem Niveau ein Mensch die Qualitäten seines Horoskops lebt.
Menschen die zum gleichen Zeitpunkt am selben Ort geboren sind, gleichen sich daher nicht wie ein Ei dem anderen, auch wenn sie dasselbe Horoskop besitzen.Astrologie ist keine Prophetie
Die
Astrologie deutet oder interpretiert miteinander kombinierte Symbole. Hierzu ist zu bemerken, dass die Planeten in der Astrologie als Symbole oder Ausdrucksformen einer speziellen (psychologischen) Wirkkraft gedeutet werden können,
während die Tierkreiszeichen eher eine allgemeine Wirkungs oder Handlungsweise beschreiben.
Deutung legt aus, macht etwas sichtbar und verständlich, was vorher zwar schon vorhanden, aber noch unsichtbar war. Es
besteht allerdings auch ein Deutungsspielraum, denn die astrologischen Symbole sind sehr vielschichtig. Außerdem fließt in die Deutung auch immer der Erfahrungshintergrund der deutenden Person mit ein.
Es handelt
sich bei der Astrologie also nicht um eine exakte Wissenschaft wie etwa Mathematik oder Chemie. Deshalb ist der Versuch einer detaillierten Voraussage der Geschehnisse oder des Schicksals von vornherein fragwürdig. Ich möchte an
dieser Stelle bekräftigen, dass Astrologie keine Prophetie ist. In diesem Sinne sind die Beschreibungen in diesem Buch auch nicht als Voraussagen für eintretende Ereignisse zu betrachten.
Ich will vielmehr
versuchen, einen von Uranus und Neptun ausgehenden Trend und seine Entwicklungsmöglichkeiten, aber auch seine Gefahren, astrologisch zu erfassen. Der Trend ist, wie wir noch sehen werden, bereits angelegt, und auf ihn haben wir
wenig Einfluß. Aber worauf wir sehr wohl Einfluß nehmen können, ist unser eigener Umgang damit. Erkenne ich den Trend, dann kann ich mich vorab darauf einstellen. Auf diese Weise kann uns die Astrologie durchaus Orientierung bieten.
Dies gilt verstärkt, wenn das eigene Geburtshoroskop von Uranus und Neptun berührt wird (astrologisch: Transit). Dann kann ich mich sogar auf die Begegnung mit UranusNeptunThemen in einem bestimmten Lebensbereich
vorbereiten. Dies heißt für mich aber nicht, ängstlich nach den Problemen zu schielen, die eventuell auftreten könnten. Vorbereitet sein auf einen astrologischen Transit bedeutet: wach sein, aufmerksam und offen für das was kommt.
Wir müssen ein Thema immer erst an uns herankommen lassen, damit wir entscheiden und richtig handeln können.
Der Schlüssel zur Zeitqualität
Astrologie ist ein Zeitschlüssel. Sie schlüsselt uns
nicht die eintretenden Ereignisse, sondern die Qualität eines Zeitpunkts oder einer Zeitspanne auf. Ich möchte den Begriff Qualität in diesem Zusammenhang dem des Schicksals gegenüberstellen.
Schicksal verstehen
wir als eine Art Zeitplan, welcher ohne unser Zutun abläuft. Wir können uns dann nur dreinschicken und werden vom Schicksal gelenkt. Das bedeutet gleichzeitig, dass wir selbst keinerlei Verantwortung oder Wahl haben. Das Schicksal
scheint ja vorherbestimmt.
Versteht man Astrologie als Schicksalsdeutung, so müßte folglich aus einem Horoskop der gesamte, genau vorbestimmte Zeitplan eines Menschen von A bis Z erkennbar sein. Dem ist aber nicht
so.
Ein Horoskop erfaßt die Zeitqualität eines bestimmten Moments. Beim Geburtshoroskop ist dies der Beginn eines Lebens. Diese Zeitqualität stellt die Anfangsenergie dar, mit der die Sache beginnt. Und mit oder aus
dieser Qualität formt der betreffende Mensch sein Schicksal. Wie er dies im einzelnen tut, weiß kein Astrologe vorauszusagen.
Die Astrologie kann nur über die Qualität eine Aussage machen und eventuell einen
sinnvollen, positiven Umgang damit anregen. Sollte mir das mit diesem Buch gelingen, so wäre ich sehr froh, denn die Verbindung UranusNeptun beinhaltet einige Themen, die mir besonders am Herzen liegen.